> Hochwasser 28.05.1790
> Hochwasser 17.05.1818
"Den 28. Mai zog sich nach vielen schönen Tagen nach Osten zu ein Gewitter zusammen. In kurzer Zeit war die ganze Atmosphäre davon eingenommen und hatte sich gegen Abend tief über Erfurt gesenkt. Die untergehende Sonne warf auf die Gewitterwolken einen gelblich rothen Schein. Wie siedendes Pech bewegte sich die Gewitter-Materie, ein fürchterlicher Anblick. Blitz und Schlag waren mit jeder Minute eins. Der Donner rollte nicht, sondern glich dem Knalle einer abgefeuerten starken Kanone, der keinen Wiederhall hat. Der Blitz schlug in Erfurt in eine Scheuer und in den Pulverturm auf dem Petersberge. Donnerschläge, Kanonenschüsse und das Prasseln der 15.000 Granaten im Pulverturme mischten sich nun miteinander, um das Gräßliche zu verstärken. Allenthalben, wo das Gewitter hinkam, entstand nun auch Wassersnot. Hier in Büßleben, Niedernissa, Melchendorf u. a. Orten tat das Wasser ungeheuer viel Schaden, eine Menge Vieh ertrank. Der Schaden in Erfurt und den Dörfern wurde auf 60.000 Thaler gerechnet."
(aus "Chronik des Dorfs Büßleben", in der wortwörtlichen Übertragung von R. Voigt)
"Den 17. Mai (gerade Sonntag Trinitatis), kam ein heftiges Gewitter, dessen starke Regengüsse ein großes Wasser verursachten. Niemand, als wer diesseits des Peterbachs wohnte, konnte in die Kirche gehen, auch der jenseits wohnende Schullehrer nicht. Der Pfarrer musste also Kantor und Prediger zugleich vorstellen. Das Wasser richtete vielen Schaden an."
(aus "Chronik des Dorfs Büßleben", in der wortwörtlichen Übertragung von R. Voigt)